Bei der Herstellung von Betonbauwerken beziehen sich die Überwachungsklassen auf die Kontrolle und Überwachung von Beton während des Herstellungsprozesses und der Verarbeitung. Sie definieren den Grad der Überwachung, der erforderlich ist, um sicherzustellen, dass die Betonproduktion den geltenden Regelwerken und Projektanforderungen entspricht. Dieses System der Überwachungsklassen bietet eine strukturierte Methode, um die Qualität und Integrität von Betonbauwerken zu gewährleisten.
Anforderungen und Überwachungsaufwand
Bauunternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Leistung bei der Herstellung von Betonbauwerken in Übereinstimmung mit den geltenden Regelwerken und der Projektbeschreibung erfolgt. Dies erfordert eine regelmäßige Überwachung aller Tätigkeiten, einschließlich der Überprüfung der verwendeten Baustoffe und Bauteile auf ihre Übereinstimmung mit den Anforderungen. Nicht ausreichend gekennzeichnete oder nicht regelwerkskonforme Baustoffe oder Bauteile dürfen nicht eingebaut werden, insbesondere beim Baustoff Beton, der überwiegend als Transportbeton auf die Baustelle geliefert und dort verarbeitet wird.
Überwachungsklassen gemäß DIN EN 13670/DIN 1045-3
Die DIN EN 13670/DIN 1045-3 formuliert ein mehrstufiges Überwachungssystem mit den Überwachungsklassen 1, 2 und 3. Die Anforderungen an die Überprüfung der maßgebenden Frisch- und Festbetoneigenschaften nehmen mit aufsteigender Überwachungsklasse zu.
- Überwachungsklasse 1 und 2: Diese Klassen regeln die Überwachung von Beton mit Druckfestigkeitsklassen bis einschließlich C50/60 bzw. LC25/28 (bis Rohdichteklasse D1,4) und LC35/38 (ab Rohdichteklasse D1,6). Der Überwachungsaufwand richtet sich neben der Druckfestigkeitsklasse vor allem nach den geforderten Expositionsklassen. Dabei ist für die Zuordnung die höchste zutreffende Überwachungsklasse maßgebend.
- Überwachungsklasse 3: Diese Klasse betrifft Beton mit hohen Druckfestigkeitsklassen, insbesondere für hochfeste Betone.