Der Begriff Minutien stammt aus der Forensik und bezieht sich auf charakteristische Merkmale der menschlichen Fingerabdrücke. Ein Fingerabdruck ist einzigartig für jeden Menschen und dient als zuverlässiges Identifikationsmerkmal.
Die Minutien oder Identifizierungspunkte sind winzige, markante Endungen und Verzweigungen der Papillarlinien die in einem Fingerabdruck vorkommen.
Die unterschiedlichen Arten von Minutien sind wie folgt eingeteilt:
- Kreuzung („crossover“): Zwei Fingerlinien überschneiden einander
- Gabelung („bifurcation“): Eine Linie spaltet sich und bildet eine Gabelung oder zwei Linien verlaufen ineinander
- Endung („ridge ending“): Das Auslaufen einer Fingerlinie wird als Endung bezeichnet
- Insel („island“): Sehr kurze Papillarleisten werden als Inseln bezeichnet
- Pore: Schweißporen bilden kleine Flecken auf den Linien. Bei der automatischen Erkennung sind diese leicht zu verwechseln mit dem sogenannten Salt-and-Pepper-Rauschen.
Die Kombination und Anordnung dieser Minutien bilden das individuelle Muster eines Fingerabdrucks und machen ihn einzigartig. Forensiker nutzen die Minutien, um Fingerabdrücke zu vergleichen und eine positive Identifikation einer Person vorzunehmen. Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Menschen identische Fingerabdrücke haben, ist extrem gering, wodurch Fingerabdrücke eine unverzichtbare Methode in der Kriminalistik sind.
Die Analyse von Minutien in Fingerabdrücken erfolgt in der Regel durch automatisierte biometrische Systeme, welche die Minutien extrahieren und speichern, um sie später mit anderen Fingerabdrücken zu vergleichen. Die Verwendung von Fingerabdrücken als Identifikationsmethode ist in vielen Bereichen verbreitet, wie zum Beispiel bei der Strafverfolgung, Grenzkontrolle, Zugangskontrolle und bei der Identifizierung von Personen in Sicherheitssystemen.